Flöhe (Aphaniptera)
Flöhe sind 2 bis 3 mm grosse, geschlechtsreife Insekten mit einem seitlich abgeflachten Körper und ohne Flügel. Die kräftig entwickelten Hinterbeine dienen als Sprungbeine. Durch ihren widerstandsfähigen Chitinpanzer sind Flöhe schwer zu zerdrücken. Ihr schlanker Körper ermöglicht es ihnen, sich geschickt zwischen Haaren und Federn zu bewegen.
Dank ihrer Sprungkraft (bis zu 30 cm weit) können Flöhe ihre Wirte schnell erreichen. Nur etwa 1 % einer Flohpopulation befindet sich direkt auf dem Wirt, der Rest lebt in der Umgebung. Von rund 60 bekannten Arten in Europa befällt nur eine, der Menschenfloh, ausschliesslich Menschen.
Larven verpuppen sich in Kokons aus Speichelsekret. Die Puppenruhe kann je nach Umgebungseinflüssen (Erschütterungen, Wärme) Wochen bis Monate dauern. Ein Massenschlupf kann etwa beim Einzug in unbewohnte Räume auftreten.
Flöhe spielen als Krankheitsüberträger eine bedeutende Rolle. Sie dienen als Zwischenwirte für Bandwürmer und können Bakterien wie Staphylokokken und sogar den Pest-Erreger übertragen.
Menschenfloh (Pulex irritans)
Biologie
Dieser 2–4 mm grosse Floh besitzt einen dunkelbraunen bis schwarzen, seitlich zusammengedrückten Körper. Mit kräftigen Sprungbeinen ausgestattet, legt das Weibchen bis zu 400 Eier in der Nähe des Wirts ab. Die Generationenzeit beträgt 4–6 Wochen. Larven leben in Staubansammlungen und ernähren sich von organischen Resten.
Schaden
Menschenflöhe verursachen schmerzhafte Stiche bei Menschen, Katzen und Hunden. Sie saugen mehrmals Blut und lösen langanhaltenden Juckreiz sowie Hautreaktionen aus. Flöhe sind zudem Überträger von Bandwürmern.
Katzenfloh (Ctenocephalides felis)
Biologie
Katzenflöhe messen 1.5–3 mm und sind braun bis rotbraun gefärbt. Ihr Kopf ist relativ kurz. Sie halten sich bevorzugt an Aufenthaltsorten von Katzen auf, können aber auch vorübergehend Menschen befallen. Heute ist der Katzenfloh die am weitesten verbreitete Flohart.
Schaden
Stiche durch Katzenflöhe verursachen starken Juckreiz und Hautreaktionen. Wie der Menschenfloh können sie Bandwürmer auf Haustiere und Menschen übertragen.
Rattenfloh = Pestfloh (Xenopsylla cheopsis)
Biologie
Der männliche Rattenfloh misst 1.4–2 mm, das Weibchen 1.9–2.7 mm. Er kann bei Bedarf von Ratten auf Menschen überspringen. Der Rattenfloh war Hauptüberträger der historischen Pest.
Schaden
Heute noch in tropischen Regionen als Überträger der Pest relevant. Ansonsten ähnlicher Schaden wie beim Menschenfloh: schmerzhafte Stiche, Übertragung von Krankheitserregern.


Wissenswertes
Starker Juckreiz bei Mensch oder Tier, kleine rote Stiche in Gruppen sowie winzige schwarze Punkte (Flohkot) auf Teppichen oder Tierplätzen sind erste Hinweise. Oft bemerkt man den Befall erst spät, da nur ein Bruchteil der Population direkt auf dem Wirt lebt – die meisten Eier, Larven und Puppen befinden sich in der Umgebung.
Ja – Flöhe sind nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich. Sie können Bandwürmer, Bakterien wie Staphylokokken und in seltenen Fällen sogar den Pesterreger übertragen. Besonders bei Kindern oder Haustieren im Haushalt ist eine schnelle und gründliche Bekämpfung wichtig.
Ein Mittel auf dem Tier tötet nur die Flöhe, die sich gerade dort befinden. Der Grossteil der Population – Eier, Larven und Puppen – bleibt davon unberührt. Ohne professionelle Behandlung der Umgebung kommt es fast immer zu erneutem Befall. Nur ein abgestimmtes Gesamtkonzept bringt langfristigen Erfolg.